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Das Bambus-Lexikon     
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Guadua angustifolia in Süd-China

1995 wurde ein kleine Pflanzen aus Kolumbien in China eingeführt.

Tropischer Bambus /Tropical Bamboo. Horst bildende Sorte / Clumping Bamboo

Die grossen Blätter verblassen bei der intensiven Sonneneinstrahlung in Süd-Chinas

Die noch jungen Beständen stehen auch 2002 noch ungeschützt vor der brennenden Sonne im Botanical Garden Guangzhou.

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China
Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Verbreitungsgebiet / Distribution:  Süd-Amerika: Süd-Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Panama, Kolumbien, Äquador, Peru, Venezuela und Guayana.    
Höhe / high bis / up to  30 Meter, Halmdurchmesser / diameter bis / to 20 Zentimeter.

Die neuen Halme sind bis zum Spätsommer stark pepudert, sie sind deutlich kleiner, die Internodien partiell mit gelblichen bis gelben Streifen.

In Kultur / cultivated in Guangzhou, Hua'an.

Beschreibung / Describtion in english


Höhe bis 30 m. Halmstärke bis 20 cm. Zweige mit kräftigen Dornen.
Die anfangs grünen Halme verlieren schnell ihre Farbe, später gelblich bis hell-sandfarben, oft mit dunklen Flecken. Dicke und stabile Halmwandung. 
Halmscheiden: Starke Behaarung an der Außenseite, die Innenseite ist dekorativ  perlmuttglänzend. Die Härchen an der Außenseite können bei Berührung zu Rötungen und starker Juckreizung führen.
Verwendung: Baumaterial. Sprossen nicht essbar.
Einführung nach China 1995, Guandong und Fujian Provinz.

Bericht: Guadua im Kontex siehe Artikel und Berichte.

Guadua angustifolia, Bambus aus Süd-Amerika im Botanischen Garten von Guangzhou

Die Halme weisen bereits im 7. Standjahr die für Guadua typischen Merkmale auf: auffällige helle Ringe an den Nodien, dornenartige Zweige und grosse Blätter.

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China
Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China
Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Neue Blätter sind anfangs klein

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

in wenigen Wochen erreichen sie ihre Endgröße

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Die Zweige schieben sich dornenartig

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

aus den Zweigknospen

Guadua angustifolia gilt als die in Südamerika meistgenutzte Bambusart und gehört zu der Familie der Süßgräser (Poacea).           
Die Halme finden überwiegend Verwendung für den Haus- und Brückenbau. Die dicken Stäbe werden auch zum Gerüstbau, als Stützpfeiler und als Dachträger verwendet. Mit aufwendigem Einsatz von Pestiziden werden die Kulturflächen in der Regel vor dem Befall des verbreiteten Holzwurms geschützt und vor der Verarbeitung in großen Wannen in 6%tigen Boraxbädern getaucht. Die dickwandigen Rohre finden auch zum Möbelbau, Parkett oder zur Papierherstellung Verwendungt.
Sprossen nicht essbar.
Bemerkungen:Das Baumaterial der Zukunft.
Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Die hellen Knotenringe sind typisch für Guadua

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Bis 9 Meter hohe Horste 2006

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Guadua angustifolia übberraschte mich 2006 mit einem nicht erwarteten Zuwachs.

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Austrieb Ende Oktober.

Bambus:Guadua angustifolia in Süd-China

Makelloser Halm mit gelben Sreifen

Guadua im Kontext - Jörg Stamm 1999

Weltweit gibt es etwa 500 verschiedene Bambusfamilien (Bambusae) mit teilweise hunderten von Unterarten, davon 2500 im tropischen Südamerika. In Kolumbien allein werden in Kunst-Handwerk und Baukonstruktion etwa 25 verschiedene Riesenbambusvarianten verarbeitet. Von Humbolt und Kunt "Guadua angustifolia" benannt. Vorkommen von Meereshöhe bis 1800 m NN zwei Unterarten namens Guadua macana und Guadua castilla, etwa 20 –25 m hoch und bis 18 cm stark, meist in kleinen Wäldchen entlang der Bäche, aber auch auf Wiesen oder Hanglagen. Dabei wächst jeder Stengel aus einem netzartigen Wurzelsystem heraus, erreicht in einem Jahr seine volle Höhe und verholzt in seinen 6 – 8 Jahren bis zum Verstopfen der Leitgefässe. (Die Verstopfung der Leitgefäße ist nur eine Vermutung und wissenschaftlich nicht bewiesen). Bambus kann auch als ein verholzendes Riesengras bezeichnet werden (Graminea), ernten durch Auslese der reifen Stengel führt also nicht zum Tod der Pflanze.

Die Forstwirtschaftliche Nutzung durch selektiven Ausschlag der mindestens dreijährigen Stengel ermöglicht einen jährlichen Ertrag von ca. 25 % des Gesamtbestandes. Masive Aufforstungsmassnahmen in den letzten Jahren, verbunden mit dem erwachenden Umweltbewustsein ( Kolumbien hat ein Umweltministerium, das sich um Gewässerschutz und nachhaltige Forstnutzung kümmert) haben den Bambusbeständen im ganzen Land eine wertvolle wirtschaftliche Zukunft gesichert. Außerdem soll Bambus pro ha etwa 40 mal mehr Kohlendioxid als Kiefern im gleichen Zeitraum binden (das ist wissenschaftlich nicht belegt). Eine genaue botanische Untersuchung von Guadua angustifolia hat Dr. Walter Liese von der Universität Hamburg in Spanisch und Deutsch veröffentlicht.

Für die Zwecke des modernen Ingenieurbaus allerdings hat man in Kolumbien lediglich die grösste und auch häufigste Art ( Guadua angustifolia) untersucht. Eine Universität in Costa Rica und verschiedene asiatischen Autoren stellten den internationalen Standard für die technische Vorgehensweise bei der Holzauswahl und die normgerechten Zug und Druckproben an anerkannten Instituten. Die Nationale Universität in Bogota war Vorreiter in Kolumbien mit verschiedenen Veröffentlichungen, aber auch in an der Universität in Cali und am Universitäts-Institut für Bergbau in Medellin wurden die physischen und mechanischen Eigenschaften untersucht.

Besonders aufmerksam wurde die Öffentlichkeit aber durch die aufwendigen und ästetisch anspruchsvollen Grossbauten des Architekten Simón Velez, der die aussergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften der Guaduastangen durch einzigartige und vor allem "gross"-artige Architektur mit einem neuen, stolzen Image versah. Die Verbindung der traditionellen Arbeitstechnik mit der an Stahl heranreichenden Zugfähigkeit dieser Naturfibern war erst möglich durch seine neue Verbindungstechnik: - den Mörtelausguss des Bambus-Hohlraums und die daraus resultierenden zug- und druckfesten Anschlussvarianten mittels Schrauben, Flanschen oder Rippenstahl.

Mit dem ZERI-Pavillion in Hannover bekam der Guadua Bambus eine weltweite Anerkennung als Baumaterial und evtl. einen internationalen Marktwert. Erst dadurch kann er seine doppelte Bedeutung entfalten: - als ökologisches Baumaterial für Arm und Reich einem erdbebengeschüttelten Land, und als schnellwachsendes Riesengras, Produkt einer nachhaltigen Forstwirtschaft mit Einkommensmöglichkeit für Bauern im rückständigen Hinterland.

Aber es geht nicht nur um lokale Entwicklung, die Welt und besonders Asien hat ein Recht darauf, von diesem Material und seiner kolumbianischen, genialen Art der Anwendung in der Architektur zu erfahren. In der Symbiose lokalen Wissens neue Ideen zu realisieren ist der Sinn einer Weltausstellung, hier ist unser Beitrag.

Anhang:

1.        Versuchsberschreibung der Untersuchungen an der National Universität Bogota

2.      Physiche und mechanische Eigenschaften von Gadua angustifolia

a)      Instiuto tecnologico  de Costa Rica

b)     Universität Valle, Cali  , und ICA in Palmira.
3. Zusätzliche Bemerkung zu den in den Statiken anzunehmenden  Werten

4.        Kriterien für die Qualitätssicherung der Guaduastangen

 1.Versuchsbeschreibung der Untersuchungen an der National Universität Bogota

Unter der Leitung von Professor Fernan Diaz untersuchte man die Verbesserung der Zugbelastbarkeit der Verbindungen durch Mörtelinjektionen. Die spanischsprachige Diplomarbeit umfasst über hundert Seiten, hier nur die Auswertung. Die Kopien liegen aber beim Statiker vor.

Fünf verschiedene Versionen wurden verglichen und folgende Schlussfolgerunen gezogen:

·        Die Verbindungen ohne Mörtelinjektionen haben so gut wie keine annehmbare Zugfestigkeit.

·        Der im Hohlraum eingegossenen Rippenstahl kann mit 716 kg pro Knoten belastet werden.

·        Die seitlichen Flansche mit Querbohrung, Bolzen  und Mörtelverguss tragen 900 kg,

·        Alle hier aufgeführten Werte enthalten 3 fachen Sicherheitsfaktor( F.S.=3)

·        Jeder zusätzliche mörtelgefüllte Hohlraum kann mit 30 % angenommen werden.

2.       Physiche und mechanische Eigenschaften von Guadua angustifolia

a)      Belastbarkeitstest von dem Technologischen Institut in Costa Rica 1989,

erarbeitet in Zusammenarbeit mit Prof. Jansen vom Eindhoven Tecnology Institut.

Spezifisches Gewicht:  0,82 kg
Relative Feuchte:   10 %

Beanspruchung auf Durchbiegung, MOR: 1448 kg / cm2

Elastizitätsmodul, MOE: 176000 kg /cm2

 

b)      Universität Valle, Cali  mit CIBAM in Palmira, durchgeführt unter der Leitung von Architekt Oskar Hidalgo Lopez, damals auch an der Universidad National Bogota, sowie Ing. Jose Villar y Ing. Patricia Imery. Die Vorgehensweise orientiert sich an der Veröffentlichung von Motoi Otta: "Studies on the properties of Bamboo Stem".

 

                   Elastizitätsmodul:                   min. 135.000-max. 277.000 kg / cm²

                                      65 Proben                   Durchschnitt: 215.000 kg /cm²

                   LängsDruck, parallel:                   min.226 -max. 705 kg/cm² ohne Knoten

                                      76 Proben                   min.262 -max. 636 kg/cm²    mit Knoten

                                           Durchschnitt: 393 kg /cm² (?)

                   Zugbelastung, parallel:                   min.1.217-max.2.068 kg/cm² mit Knoten

                                      163 Proben                   max. 3213 kg/cm², Versuch ohne  Knoten

                                           Durchschnitt: 1.919 kg /cm²

                   Spaltbarkeit:                   min.45 -max. 144 kg/cm²

                                      27 Proben                   Durchschnitt: 93 kg /cm²

           Zu diesen Versuchen wurden 13 Exemplare zwischen 9 un 13 cm Durchmesser und 17 bis 23 Metern Länge ausgesucht, gewachsen auf etwa 1000m über Meereshöhe und einem mittleren Wanddurchmesser unten von 22 und auf halber Höhe von etwa 10mm hatten. Das Alter der Stangen war zwischen 9 Monaten und 7 Jahren, was im wesentlichen den großen Unterschied der Daten erklärt. Aus jeder Stange wurden die Proben aus vier festgelegten Höhen genommen.

·        Am Schnitt eines solchen Zylinders unterscheidet man eine dunkle äussere Zone mit dichtgedrängten Fasern von etwa 30 % und eine weiße, innere, porige Zone von 70 %. Die äußere Zone ergab eine Zugfestigkeit von 2.052 kg/cm², die innere dagegen nur 706 kg/cm².

·        Im Knoten bereich ist die Faserauteilung dagegen durchwachsen und ergibt einen Mittelwert von 1175 kg/cm². Dieser Knoten, oder Ring, hat auch eine höhere Spaltbarkeit, aber:

·        Möglicherweise wegen der geringen Höhe der Proben in den Druckversuchen -Die Zylinder hatten 10fache Länge des  Durchmessers-, konnte nicht bestätigtwerden das der Knoten die Festigkeit erhöht.

·        Gegen alle Erwartungen und früherer "Forschungen" nahm die relative Druckfestigkeit mit der Höhe über Grund geringfügig zu, die Basalproben waren am Kleinsten.

·        In den meisten Fällen nahm die Druckfestigkeit mit dem Alter zu. Auf Druck hielten Einjährige 261kg/cm² und 6 jährige 705kg/cm² aus. Auf Zug gab es aber Verwunderung bei einem Einjährigen mit 3.206 kg/cm². Die Zugfestigkeit nahm bei 5 - 6 Jährigen deutlich ab.

·        Veränderungen der Dimensionen  bei der Befeuchtigung über den Fasersättigungspunkt, zum Beispiel beim Kontakt mit frischem Mörtel, führen insbesondere bei weichen, jungen Fasern zu reichlich Wasseraufnahme. Älterer Bambus dagegen variert erheblich weniger. Die Dimensionen des Zylinders varierten maximal 5% und der Wanddurchmesser bis zu 13%. Bei 24 stündiger Befeuchtung jedoch nur 2.5% im Zylinder und 5% in der Wand.

·        Simon Velez persönlicher Erfahrung nach ist aber nur eine Haarfuge zu sehen und der Schwund ist unwesentlich für die Festigkeit der Injektion. Die Gegenwirkung von Rohrumfang und Wanddurchmesser könnten die Ursache sein, außerdem übernehmen ohnehin nur die Internodien den Druck des Mörtelzylinders.

3.   Zusätzliche Bemerkung zu den in den Statiken anzunehmenden  Werten

·        Die Prüfergebnisse von Costa Rica werden von den Kolumbianischen übertroffen, CIBAM in Zusammenarbeit mit der Universidad del Valle, Cali (1000 m über NN) hat ein Elastizitätsmodul  von 213.000 kg / cm2 erarbeitet, andere Proben in Medellin (1800m) und  der Kaffeeregion 1400 – 1700m NN weisen noch höhere Werte auf.

·        Ausser der Meereshöhe, hat das Alter der Stangen einen grossen Einfluss auf die Verkieselung der Gefässe und führt zu erheblicher Zunahme der Druckfestigkeit.

·        Die Lage der  an den Baustellen verwendeten Bambussektion im Bezug auf die Gesamthöhe einer Guaduastange, hat grossen Einfluss auf Wandstärke und Rißfreiheit, ebenso die Bodenbeschaffenheit und die Feuchtigkeit des Bodens.

·        Die Hohlkörper des frischgefällten Bambus stehen manchmal voller Wasser. Für Baumaßnahmen müssen die Stangen daher erst langsam getrocknet und dann je nach Krümmung, Durchmesser, Gewicht und Klangprobe ausgesucht werden.

·         Konstruktiver Holz- und Bambusschutz ist eine Jahrhundert-Garantie für dieses Material, es gibt in Manizales über hundert Jahre alte Bauwerke mit unbeschädigter Guadua. Die jahrelange Erfahrung der Handwerker und der Architekten, ganz besonders von Simon Velez garantieren die Ausführung unter Berücksichtigung all dieser Konditonen.

4.  Kriterien für die Qualitätssicherung der Guadua stangen

Es ist nicht ganz einfach eine verholzende Graspflanze mit der DIN für Bauholz zu vergleichen. Erstens kommt die Guaduastange eher als Rundholz auf den Markt und dann sind sie bereits vorsortiert, denn die hohen Transportkosten machen es unsinnig drittklassiges Material zu exportieren.

·        Der in auf der EXPO in Hannover verwendete Bambus wurde nach japanischem Vorbild geräuchert und dadurch mit seinen eigenen Harzen imprägniert und widerstandsfähig gemacht. Die traditionelle Technik der Räucherung war ein Geschenk der Japaner an Kolumbien, um nach dem Erdbeben (Februar 1999) in der Kafferegion den Wiederaufbau mit Hilfe natürlich imprägnierten Bambus zu unterstützen. Dr. Fernan Diaz wird sich demnächst mit der wissenschaftlichen Untersuchung und anschließender Veröffentlichung befassen.

·        Wenn sich der Hohlraum während der Bauphase nicht mit Wasser füllen kann, besteht keine Gefahr der Frostschädigung, eher ist die relative Luftfeuchtigkeit unter 10 % ein Faktor der zu Oberflächenrissen führen kann. Diese Auswirkung sollte statisch untersucht werden.

·        Der geräucherte Bambus wird im Prozess auf 12 % rel. Feuchte gebracht und nimmt dann genau wie Holz wieder die Umgebungsfeuchte an. Jahrelanges arbeiten führt genau wie beim Holz zu Verwitterung, allerdings sind jahrealte Guadua so hart das kein Nagel eindringt.

·        Der Schwund des Rohrs beim natürlichen Trocknen führt zu einer Spannung in der Oberfläche, die Siliciumschicht bekommt dadurch Haarrisse, die allerdings in Ihrer Tiefe nicht über die Hälfte der Wandstärke und bei Druckbelasteten Stäben nicht über drei Knoten reichen sollten.

·        Bambus wächst im ersten Jahr auf die volle Länge (Guadua bis 12 cm am Tag), und reift dann aus. Im zweiten Jahr verliert er die Schutzblätter der Sprossen und nach drei Jahren beginnen die ersten Flechten auf dem Stengel zu wachsen. Das ist das Zeichen für seinen Reifegrad, vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr kann er geschlagen werden, danach verhärten  die Leitgefässe bis zum Verstopfen. Spätestens nach 10 bis 12 Jahren stirbt er ab.

·        Insektenfraß schädigt gelegentlich die Ansätze der Zweige, diese Stangen sind bereits aussortiert, am frisch geschlagenen machen sich 2 Insektenarten Konkurrenz, die aber durch die Imprägnierung ausgeschaltet werden. Eine weitere Schutzmaßnahme ist das Fällen der Stangen bevor der Saft steigt, also sehr früh morgens. Da es keine Jahreszeitlich bedingte Saftruhe gibt, hat man sich die Mondphasen zu Hilfe geholt, da gibt es nur empirische Vorlieben für den abnehmenden Mond bei Ernte von Holz allgemein.

·        Holzschutz ist also nötig und sollte sowohl auf biochemischen Wege als auch konstruktiv erfolgen.

·        Bambus ist von seiner Natur aus krumm. Da die neuen Sprossen seitlich von anderen Wurzeln ausgehen und dann das Licht suchen, wachsen sie besonders auf den ersten Metern parabelförmig und dann erst einigermaßen gerade, wenn Ihnen kein Widerstand in den Weg kommt. Die Vorsortierung in Kolumbien trifft bereits eine Auswahl und dann gibt es noch die Möglichkeit mehrere krumme Stangen zu einem geraden Bund zusammenzuschrauben.

·        Es muss ein höchstzulässiges Stichmass für Druckstäbe und Querlasten vorgeschrieben werden, das Länge, Durchmesser und Krümmung in Bezug setzt, ähnlich den 0,03% beim Holz.

·        Die Natürliche Form der Stange ist leicht konisch so das Durchmesser und Wandstärke nach oben hin abnehmen. Im gleichen Maße werden die Internodien (Zwischenknotenabstände) länger. Dennoch ist bei 3 Metern die Abweichung von einer zylindrischen Stange fast nicht wahrnehmbar. Die Biegesteifigkeit sollte mit dem Mittendurchmesser berechnet werden, aber dennoch hat das Alter und die relative Dichte auch erhelblichen Einfluß auf die Biegesteifigkeit.



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Fred Vaupel im Frühjahr 2005

 


 
 

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vom 2. - 9. April 2009


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